Kochen & Heizen unterwegs – offenes Feuer oder Campingkocher?

Gibt es etwas Schöneres, als unterwegs in der freien Natur sein Essen zuzubereiten und sich zu wärmen? Ganz ursprünglich, einfach und gemütlich. Sicherlich nicht. Doch um ein zünftiges Mahl zubereiten und sich in kalter Witterung aufwärmen zu können, benötigt es vor allem eines: eine Feuerstelle! Diese kann sowohl aus einem offenen (Lager-)feuer bestehen als auch in Form eines Campingkochers und/oder eines speziellen Ofens. Beide Möglichkeiten stellen wir hier im Detail vor.

Offenes Feuer machen

Die ursprünglichste Methode, ein offenes Feuer zu entzünden, besteht in der Verwendung von Feuerstein, Stahl und viel Geduld. Doch dies sind Techniken, die man in Ruhe üben sollte und nicht erst, wenn man frierend in der Wildnis sitzt und feststellt, dass das mitgebrachte Feuerzeug leer ist. Wir gehen also davon aus, dass ein funktionsfähiges Feuerzeug vorhanden ist und beschäftigen uns mit dem Feuer selbst. Hier gibt es nämlich große Unterschiede!

Das typische Pyramidenfeuer kennen wir alle. Es ist die klassische Lagerfeuerform, allerdings anfällig gegen Wind und nicht sehr geeignet, um darauf zu kochen. Wenn man ein Feuer für das Kochen und nicht nur als Wärmequelle haben möchte, empfehlen sich andere Formen.

Etwas aufwendig, aber sehr sicher und sparsam als Kochfeuer sind das Jäger- und das polynesische Feuer. Beim Jägerfeuer ordnet man Steine (die trocken sein müssen, damit sie in der Hitze nicht zerspringen) in einer Halbkreisform an, so dass der Kochtopf sicher auf ihnen stehen kann. Das Feuer wird in der Höhlung geschürt und – wenn es richtig brennt – nur noch mit trockenem Holz nachgefüttert. Das Schöne an diesem selbstgebauten „Herd“ ist, dass an einem kalten Abend die Steine noch lange die Hitze speichern und an kalte Hände und Füße abgeben können.

siehe passend dazu:  Ultraleicht-Zelte: Für wen lohnen sie sich wirklich?

Das polynesische Feuer brennt zur Sicherheit in einem speziell dafür angelegten Erdloch. Es empfiehlt sich besonders, wenn sich ein Feuer in sehr trockenem Gebiet nicht vermeiden lässt. Die Öffnung muss groß genug sein, um ausreichend Sauerstoff an das Feuer zu lassen. Die Holzscheite werden dafür senkrecht an den Rand der Grube gestellt. Mit einer entsprechenden Dreibein-Konstruktion lässt sich auf dem polynesischen Feuer prima kochen.

Noch ein Tipp zum Entfachen des Feuers: Feingeschnittene Birkenrinde ist der ideale Zunder, um kleine Zweige und dann damit dickere Äste zu entzünden. Auch trockene Zweige, die mit dem Messer schuppenförmig angeschnitzt werden, erfüllen diesen Zweck sehr gut. Trockenes Holz findet man übrigens an den Bäumen in Form von abgestorbenen Ästen. Holz auf dem Boden dagegen zieht sehr schnell Feuchtigkeit an und ist dann unbrauchbar zum Verbrennen.

Campingkocher verwenden

Campingkocher werden je nach Brennstoff in verschiedene Kategorien unterteilt. Gaskocher (auch Gaskartuschenkocher), Spirituskocher, Benzinkocher und Hobo-Kocher sind die gängigsten und beliebtesten Kochervarianten. Zudem gibt es noch Elektro-, Esbit-, Petroleum- und Mehrstoffkocher.

Jedes Camping Kochsystem besteht aus einem Kochaufsatz mit Auflagefläche für das Kochgeschirr sowie dem Brennstoffvorrat. Je größer der Kocher, desto stabiler steht er und kann größere Töpfe und Pfannen tragen. Wer mit leichtem Gepäck reisen möchte, sollte Modelltypen, die als Sturmkocher oder Standkocher bezeichnet werden, den Vorzug geben. Sie wiegen oft nur wenige hundert Gramm und nehmen sehr wenig Platz im Gepäck ein.

Heizgeräte und Öfen für das Camping

Inzwischen gibt es zum Aufwärmen im Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil innovative Geräte wie etwa einen Laserofen, welche die klassischen Heizlüfter und Gasheizungen ergänzen. Wer es dagegen schlicht und einfach haben möchte, kann natürlich auch das beschriebene Feuer oder den Campingkocher als „Heizung“ verwenden.

siehe passend dazu:  Unsere Must-haves für den Campingausflug

Doch Vorsicht: Wer mit Gas oder mit gar Holzfeuer in geschlossenen Umgebungen hantiert, muss immer mit der Gefahr von ausströmendem Brennmittel bzw. mit einer Kohlenmonoxidvergiftung rechnen. Das gilt auch (und besonders!) für Zelte und geschlossene Fahrzeuge. Offene Feuer sind hier ohnehin tabu.

Man sollte also äußerste Vorsicht walten lassen und möglichst immer ein elektronisches Warngerät mitführen, das sowohl Gas als auch Kohlenmonoxid anzeigt. So ist man auf der sicheren Seite.

Redaktionsleitung

Kai ist die Leitung der Redaktion von Campingkultur.net. Er korrigiert und lektoriert zusammen mit Jenny sämtliche angelieferten Texte, bevor sie veröffentlicht werden. Kai liebt es, sich im Freien aufzuhalten. Zelten, Wandern, draußen sein ist seine Devise. Egal ob im Ruhrgebiet oder im tiefsten Dänemark. Hauptsache unterwegs in der Natur ist das Motto von Kai. Auch wenn er den Wohnwagen liebt, so zeltet er doch in der warmen Jahreszeit besonders gerne. Begleitet von seiner Frau Eva und den bereits erwachsenen Kindern testet er gerne neue Produkte. Hinweis: diese Box zeigt, wer den Text korrigiert, lektoriert und für die Veröffentlichung aufbereitet hat. Es muss sich nicht zwingend um den Autor handeln.

Campingkultur.net
Logo
preloader