Küchenzelt

Wer längere Zeit auf einem Campingplatz zeltet, braucht einen festen Platz für das Zubereiten seiner Speisen. Steht kein Wohnwagen zur Verfügung oder ist im Wohnwagen nur begrenzt Platz, muss der Bereich für das Kochen nach draußen verlegt werden. Und er muss selbstverständlich geschützt vor Wind und Regen sein. Auch wer im Urlaub nur in einem Zelt wohnt, muss wenigstens einmal am Tag etwas kochen. Ein Gaskocher im Hauszelt zu nutzen, verursacht dort unangenehmen Dampf und langanhaltende Gerüche. Darüber hinaus sorgt er auf Dauer dafür, dass sich ein leichter Fett- und Staubfilm an den Zeltwänden absetzt.
Ein Küchenzelt schafft hier Abhilfe. Es ist ein guter Platz für die täglichen Arbeiten an Speisen und Getränken und bietet ausreichend Raum für wichtige Vorräte. Selbst der Abfall kann hier für kurze Zeit sicherer gelagert werden als im Freien vor dem Wohnzelt.
Diese praktischen Zelte gibt es in vielen Größen, Arten und Ausführungen. Welches am Ende das perfekte Küchenzelt ist, hängt unter anderem auch davon ab, wie intensiv es genutzt werden soll. Auch die Zahl der Personen, die es nutzen, gibt den Ausschlag bei der Entscheidung.

Checkliste für den Kauf – darauf muss man achten

Größe. Kleine Zelte für die Versorgung von zwei Personen mit Speisen haben meist ein Grundmaß von 1,50 x 1,50 Meter. In ein solches Beistellzelt passt eine kleine Küche. Für eine Familie ist ein größeres Küchenzelt geeignet, etwa mit Abmessungen von 2,20 x 1,60 Meter.

Höhe. Eine ausreichende Höhe zum Stehen sollte bei 1,80 bis zwei Metern liegen.

Gewicht. Die kleinen Zelte wiegen und 10 Kilogramm, während große Zelte ungefähr 20 Kilogramm auf die Waage bringen.

Material: Gängiges Material für ein Küchenzelt ist Polyester, Nylon oder PVC. Alle diese Stoffe sind feuerfest, reißfest und können mit einer Schutzschicht versehen werden.

Was unter einem Küchenzelt zu verstehen ist

Das Küchenzelt dient bei einem Campingurlaub als mobile Küche. Es bietet für das Zubereiten von Speisen zahlreiche Vorteile. So gibt es dort ausreichend Platz für den Gaskocher, das Kochgeschirr und die Speisen. Dafür muss nicht ein extra Platz oder Stauraum im Hauptzelt oder im Wohnwagen geschaffen werden.
Die Küchenzelte werden in der Regel wie jedes andere Zelt aufgebaut. So gibt ein Gestänge die notwendige Stabilität, damit das Zelt auch bei Wind und Wetter stehen bleibt. Eine reiß- und wetterfeste Zelthaut aus strapazierfähigem Material hält Feuchtigkeit zurück. Bei den meisten Küchenzelten lässt sich mindestens eine der Seiten vollständig öffnen. Das unterscheidet diese Beistellzelte von einem gewöhnlichen Haus- oder Schlafzelt. Durch die offene Seite können Küchendämpfe schneller abziehen, sie kann bei Bedarf schnell geschlossen werden.
Einige der Küchenzelte haben ein Vordach oder bieten mindestens die Möglichkeit, ein solches in Verbindung mit dem Zelt aufzustellen. Damit kann die Zubereitung der Speisen bei gutem Wetter vor das Zelt verlegt werden. Darüber hinaus kann unter dem Dach des Vorzelts auch gegessen werden, selbst bei Regen.
Neben offenen Wänden und einem Vorzelt ist es wichtig, dass ein Küchenzelt zusätzlich noch ein paar andere Lüftungsmöglichkeiten aufweist. Damit können der Dampf und Gase gleichmäßig abziehen. Viele Hersteller setzen dabei auf jeder Seite auf mehrere große Fenster, die sich vollständig öffnen lassen.
Ein wichtiges Kriterium ist die Wetterfestigkeit. In das Zelt selbst darf kein Regen dringen. Es muss aber auch vor den schädlichen UV-Strahlen schützen. Damit Insekten nicht von Speisen und Gerüchen angezogen werden, braucht es eine effektive Abwehr.
Aus diesem Grund statten viele Hersteller ihre Küchenzelte zusätzlich mit Moskitonetzen aus. Sie lassen sich vor den weit geöffneten Eingang hängen oder sie schließen die Fenster gegen Insekten ab. Dann kann zwar ordentlich gelüftet werden und frische Luft frei zirkulieren. Wespen und Mücken bleiben aber zuverlässig draußen.

Küchenzelte ohne und mit Boden

Ein Küchenzelt kann mit oder ohne Boden ausgeliefert werden. In den meisten Fällen haben die Zelte keinen Boden. Einige Modelle verfügen über einen Boden, der sich nach Bedarf befestigen oder entfernen lässt. Nur wenige der Beistellzelte haben einen fest integrierten Boden.
Ein Boden in einem Küchenzelt hat Vor- und Nachteile.

Vorteile eines Küchenzelts mit Boden

Das Beistellzelt mit einem integrierten Boden steht stabiler als auf bloßem Sand oder Rasen. So ein fester Stand erleichtert es wesentlich, die Speisen zuzubereiten.
Ein integrierter Boden kann beim Umgang mit einem Gaskocher die Sicherheit erhöhen. Kleinere Kocher sind leicht und stehen deshalb nicht immer sehr fest. Gaskocher müssen in Betrieb aber immer sicher stehen, sie dürfen nicht kippen oder gar umfallen. Das verhindert ein fest integrierter Boden zuverlässig.

Nachteile eines Küchenzelts mit Boden

Durch das Hantieren mit Speisen werden die Seitenwände der Kochzelte schnell verschmutzt. Das trifft auch für den Boden zu.
Nicht nur beim Kochen und Kleckern bildet sich dort oft eine Schmutzschicht, die nur schwer zu entfernen ist. Auch das ständige Betreten und Verlassen des Zeltes verursacht Schmutz und Feuchtigkeit.
Vor allem feuchter Schmutz und der beinahe unvermeidliche Fettfilm sorgen für Rutschgefahr und mindern die Sicherheit im Zelt.
Nicht zuletzt kann der Boden durch Abstellen von Gerätschaften schneller beschädigt werden.

Alternative Maßnahmen

Damit der Gaskocher in einem Zelt ohne Boden fester steht, empfiehlt sich eine Unterlage, wie etwa eine Holzplatte. Das schützt übrigens auch den Untergrund bei einem Zelt mit Boden.
Ein Gaskocher steht auch auf einer gut gesicherten Küchenbox fester und kippelt nicht.
Vor Verschmutzungen bewahren ein Teppich oder eine feste Matte den Zeltboden. Beides muss aber unter Umständen mehrfach ausgewechselt werden.
Steht das Küchenzelt auf einem Zeltplatz für Dauercamper lässt sich auch ein massiver Boden aus Holz einbauen. Dieser ist leichter zu reinigen und erhöht den Komfort.

Küchenzelte in verschiedenen Ausführungen

Küchenzelte gibt es in zahlreichen verschiedenen Formen.
Quader. Ein solches Küchenzelt hat eine quadratische Grundfläche und läuft nicht nach oben mehr oder weniger spitz zu. Das bietet den Vorteil, dass man in jedem Bereich des Kochzelts gut stehen kann. Allerdings handelt es sich hier um eher große Modelle eines Küchenzelts. Der Aufbau ist ziemlich einfach.

Dach mit Rundung. Auch bei diesen Modellen stehen die Wände relativ steil. Das garantiert die wichtige Höhe zum Arbeiten im Stehen. Das Dach ist allerdings etwas nach oben gewölbt.
Diese Küchenzelte haben den Vorteil, dass sich bei heftigen Schauern kein Wasser auf dem Dach des Zelts sammelt. Es läuft an den Seiten herab. Regenwasser, das sich sammelt, entwickelt oft ein hohes Gewicht. Ein Liter Wasser wiegt immerhin ein Kilo. Das kann ein Problem für die Stabilität des Küchenzelts sein.

Rechteckig mit Spitzdach. Diese Küchenzelte haben oft eine eher quadratische Grundfläche. In Bezug auf Regen und Ablagerung von Wasser haben sie die gleichen Vorteile wie Zelte im gewölbtem Dach. Hier fließt das Wasser sogar noch besser ab.

Pyramidenförmig. Küchenzelte in Form einer Pyramide bieten zwar ebenfalls kaum Angriffsfläche für Regen. Allerdings lassen sie aufrechtes Stehen nur im mittleren Bereich zu. Bei einer großen Grundfläche ist das kein Problem. Bei kleineren Modellen allerdings schon.

Küchenzelt mit Vorzelt. Diese Kochzelte bieten ein besonders komfortables Platzangebot. Ausreichend Raum zum Bereiten von Speisen gibt es nicht nur im Innern. Auch vor dem Zelt kann gekocht und gegessen werden. Das ist unter einem Vordach selbst bei Regen kein Problem.

Einsatzmöglichkeiten für ein Küchenzelt

  • Küchenzelte sind beim Camping extrem praktisch. Sie lassen sich auf viele Arten nutzen.
    Als Beistellzelt für große Familienzelte.
  • Als Küchenzelt für das Lagern und Kochen von Speisen inmitten von Gruppenzelten.
  • Für die komfortable Unterbringung einer Outdoorküche samt Möbeln und Ausrüstung beim Zelten und Campen.
  • Als externe Küche für den Urlaub im Wohnwagen oder im Wohnmobil zur Vermeidung von Küchengerüchen im Wohn- und Schlafbereich.
  • Als Vorratszelt für die Auslagerung und Unterbringung von Kochutensilien und Geschirr, von Konserven, Wasser und anderen Getränken. Zur Lagerung von Resten und Abfall, die im Camper unnötig Platz wegnehmen.
  • Als Unterstand und Kochgelegenheit für Marktverkäufer mit Schutz vor Wind und Wetter.
  • Als separate Outdoorküche für große Partys im Garten.
  • Als Beistellzelte für Partyzelte, Eventzelte und Festivalzelte.

Fazit

Ein Küchenzelt ist ein komfortables Zubehör beim Campen und Zelten. Es schafft die Möglichkeit, außerhalb des Wohnwagens oder des Hauszelts zu kochen. Damit bleiben langanhaltende Gerüche von Speisen fern. Für Küchenutensilien, Speisen und Getränken ist in einem Küchenzelt ausreichend Platz. Auch das ist gut für Wohnwagen und Hauszelte, die dadurch nicht mit Equipment vollgestopft werden.
Auch für andere Zwecke lässt sich ein Küchenzelt gut nutzen. Es erfüllt seinen Zweck als ein separater Lagerraum oder als Gerätezelt.
Die Entscheidung für ein bestimmtes Modell hängt von der Art des Camping ab. Wer nur ein paar Tage im Jahr auf einem Zeltplatz verbringt, greift nach einem kleinen Modell mit einem annehmbaren Packmaß. Soll dieses Beistellzelt den Urlaub mit dem Wohnwagen begleiten, kann es auch ein großes Modell sei. Es lässt sich gut in einem Camper oder im Auto transportieren.

Jenny

Redaktionsmitglied Jenny: Jenny ist Mutter, Hundezüchterin und begeisterte Camperin. Früher hat sie vor allem gezeltet, doch heute, mit Ihren Kindern, ist sie meist im Wohnmobil unterwegs und hat für die Kinder ein Zelt dabei. Mit vielen Jahren Erfahrung lektoriert und korrigiert Jenny zugelieferte Texte und berichtet zudem über ihre persönlichen Vorlieben ebenso gerne, wie über Neuerscheinungen und besonders beliebte Produkte im Bereich Camping und Outdoor. Hinweis: in dieser Box siehst du, wer den Text korrigiert, lektoriert und für die Veröffentlichung aufbereitet hat. Es muss sich nicht zwingend um den Autor handeln.

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