Schöne Naturcampingplätze in Deutschland

Morgens aus dem Zelt treten, eine leichte Brise weht vom See herauf und nebenan riecht es nach frischem Kaffee. Von immergrünem Nadelwald umgeben, mit dem Blick auf tiefblaues Wasser, hat der Besucher das Gefühl, den Alltag hinter sich gelassen zu haben und einzutauchen in die Welt der leisen Töne. Auf einem Naturcampingplatz verbringt der Urlauber ruhige, erholsame, aber auch spannende und sportliche Tage. Hier in der Natur gibt es keine riesigen Caravan-Kolonnen oder grelle touristische Unterhaltungsparks, so wie auf den herkömmlichen Campingplätzen, hier hat die Natur das Sagen und Erholung heißt spazieren gehen, Schwimmen, Rad fahren und Ausblicke genießen.

Plätze, so bunt wie die Wünsche ihrer Besucher

Naturcamping hat seinen besonderen Reiz und fast überall in Deutschland gibt es Orte, an denen sich kleine Gruppen von Menschen zufällig zusammenfinden, die die Natur hautnah erfahren möchten. Es gibt die kleinen verschwiegenen Plätze ohne viel Komfort, wo es darum geht, Natur pur zu erleben, die etwas größeren mit mehr Service und die, die durch besondere Sehenswürdigkeiten auffallen. Naturcamping erfüllt alle Wünsche, denn Natur ist Vielfalt. Ein Highlight unter den Naturcampingplätzen ist sicherlich Usedom in Mecklenburg-Vorpommern. Hier auf der Ostseeinsel mit naturwissenschaftlicher Geschichte und slawischer Vergangenheit werden die Tage vom Meer und dem Wind bestimmt. Fotogen ist nicht nur das Strandpanorama, sondern auch die verträumten Dörfer mit ihren gemütlichen Cafés. Mit 450 Standplätzen zählt das Urlaubsdomizil an der Steilküste zur Krumminer Wiek zu den größeren Plätzen mit mehreren Sanitäranlagen und einem Abenteuer-Spielplatz für die Kids.
Jeder Camper hat seine Lieblingsregion und kann davon schwärmen. So ist es auch mit dem kleinen aber sehr feinen Campingplatz nicht weit vom Nationalpark Sächsische Schweiz entfernt, mit einem atemberaubenden Ausblick auf das Elbsandsteingebirge. Die sanitären Einrichtungen werden hier hochgelobt und die Wanderrouten mit ihren verschiedenen Schwierigkeitsgraden reizen nicht nur erfahrene Wanderer. Weiter geht’s nach Baden-Württemberg und hier nach Schönewald. Viel Spaß hat nicht nur der Camper, auch und besonders der Hund kommt auf seine Kosten. Er ist an diesem Ort ein gerngesehener Gast. Noch weit mehr lässt sich erzählen über Plätze in Bayern, in Thüringen, in Mecklenburg-Vorpommern, in Baden-Württemberg, in Niedersachsen und in Schleswig-Holstein.

Lesetipp:

Campingplatz mit Seeblick – warum sind sie so beliebt?

Naturcamping pur

Schleswig-Holstein ist immer eine richtige Wahl, wenn es um Naturcamping geht. Die Nordsee vor der Nase wohnt es sich in Hedwigenkoog gemütlich und sehr natürlich. Ohne viel Komfort, allein ein Brötchenservice wird von den freundlichen Betreibern offeriert, bietet doch die Natur spektakuläre Eindrücke und das zu allen Jahreszeiten. Für die heißen Tage gibt es genug Schattenplätze, auch für den Hund. Aufgrund der begrenzten Anzahl an Stellplätzen (5) ist es ratsam, eine Reservierung für den Urlaub vorzunehmen.

Zehn Campingwagen finden hier Platz und dann ist es auch schon „überfüllt“, unweit von Marktl am gleichnamigen Badesee in Bayern. Der Blick auf den See, umgeben von Obstwiesen und Mischwald, entschädigt für eine längere Anreise. Denn dieser Platz ist auch bei den „Nördlern“ beliebt. Für die Kids gibt es einen Naturspielplatz. Schließlich gibt es noch Punkte für die Sauberkeit, nicht nur der sanitären Einrichtungen, sondern des gesamten Geländes. Darüber hinaus haben die Betreiber immer gute Laune.

Naturcamping mit Hund

Thüringen, Finsterbergen. Der angrenzende Wald ruft jede Hundenase und die Besitzer freuen sich nicht nur auf entspannte Spaziergänge mit ihrem Vierbeiner, sondern auch auf ein wenig exklusiven Komfort im Anschluss daran. Fußbodenheizung auf den Toiletten und Sauna für die Großen. Ein gemütlicher Aufenthaltsraum und ein zentral gelegener Teich komplettieren das Angebot.

Und noch einmal Bayern, Thyrnau: Familienurlaub mit Hund kann auch Urlaub auf dem Bauernhof sein. Eine Hundedusche gibt es hier sogar und viel Platz zum Toben. Das Angebot an Freizeitaktivitäten ist groß. So gibt es die Möglichkeit, Reitunterricht zu nehmen, ein See lockt zum Hineinspringen und an den Spielplatz für die Kleinen ist auch gedacht. Eine Menge an Aktivitäten für einen Naturcampingplatz mit „nur“ 15 Stellplätzen.

Naturcamping mit Seeblick

Mecklenburgische Seenplatte, anbei der Plauer See. Und im Hintergrund noch ein See, der Große Pätschsee. Der Campingplatz bietet die Möglichkeit, direkt am See zu wohnen. Kleine Buchten und idyllische Badestrände locken zum Segeln, Paddeln und Baden. Es gibt einen Bootsverleih, einen Imbiss und einen Brötchenservice. Der Clou aber sind die Hängematten, die einladend zwischen den alten ehrfürchtigen Bäumen baumeln und wenn der Urlauber es wagt, sich hineinzulegen, ist er meistens „verloren“. Das ist nämlich Romantik pur. Da kann der Gast sanft schaukelnd mit den Augen den See überfliegen und seine Gedanken bis über den Horizont hinausschicken. Er wird verweilen und sich nach diesem Ort zurücksehnen.

Lauenförde: Umringt von drei verschiedenen Bundesländern und eingerahmt von kleinem und großem Gewässer. Mit 70 Dauerstellplätzen und 50 für Kurzcamper ist dieser Platz ein wenig größer als seine Nachbarn. Der „Yachthafen“, wie der Campingplatz auch genannt wird, ist tatsächlich ein Hafen mit mehr als 50 Liegeplätzen für die Boote und einem umlaufenden Radweg für die sportlichen Gäste, die nicht immer nur segeln wollen. Durch Veranstaltungen mit den Booten ist dieser Naturcampingplatz etwas belebter als die Orte, die nur in der Einsamkeit liegen.

Isarhorn

Das Isarhorn | © Wolfilser / stock.adobe.com (beschnitten)

Naturcamping mit Aussicht

Isarhorn, Bayern: Die junge Isar schlängelt sich um den Platz und auf der Alm gibt es deftige bayerische Küche. Das Karwendelgebirge steht Modell. Wenige Kilometer von Mittenwald entfernt, ruft der Berg die Kletterer zu Touren auf. Schlafen geht im Reisemobil, auf dem Zeltplatz oder im Schlaffass. Von hoch oben schaut es sich leicht nach unten. Oben und unten ist manchmal äußerst relativ. Neben dem Biergarten oben gibt es noch einen Kiosk, neue Sanitäranlagen und für den Winter einen Skiraum. Naturseen in naher Umgebung laden zum Baden ein, die übrige Kulisse ermutigt zum Wandern, Bergsteigen, Drachenfliegen und Kanu fahren.

Der Campingplatz Wagenburg im Naturpark Obere Donau soll das Schlusslicht und gleichzeitig das Highlight unserer kleinen Liste sein. Der berühmte Donau-Radweg verläuft von der „Donauquelle“ bis zum Schwarzen Meer, Kanu fahren auf der Donau und immer wieder Klettern auf der Schwäbischen Alb, das ist Urlaubsfreude, die der Camper noch lange danach in den Gliedern spüren kann. Sensationelle Ausblicke werden als Erinnerungen gespeichert. Sie helfen später, den Alltag zu meistern und locken zurück.
Die Ausstattung des Campingplatzes bietet alles, was ein Camperherz begehrt. Ungefähr 100 Stellplätze verteilen sich auf dem weitläufigen Gelände. Neue Sanitäranlagen, ein Kiosk mit Terrasse und eine gut funktionierende Rezeption, wo der Camper Fahrpläne zu den Ausflugszielen und wichtige Informationen zu Einrichtungen des Campingplatzes erhält, machen diesen Platz schließlich zu einem besonderen Ort.

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Das Campen im Allgemeinen

Menschen, die das erste Mal auf Camping-Tour gehen, stellen sich viele Fragen. Sie wissen schon, dass sie in der Natur campen möchten, möglichst ursprünglich und ohne viel Komfort. Daran schließt sich die Frage an, wo gibt es Plätze dafür und wonach muss der Camper suchen. Wildcamping oder Naturcamping und welche Unterschiede gibt es? Was unterscheidet naturnahe Zeltplätze von Campingplätzen?

Wildcampen

Generell ist das Wildcampen, also das Zelten an einem beliebigen Platz, in Deutschland verboten. Das ist gewiss für den einen oder anderen begeisterten Camper ärgerlich, macht jedoch für die Natur durchaus Sinn. So werden Naturschutzreservate und Nationalparks geschützt und bewahrt. Es gibt sogar einen Bußgeldkatalog für Zuwiderhandlungen, der jedoch in den einzelnen Bundesländern verschieden streng realisiert wird.

Naturcampen

Das Naturcampen bezeichnet das Campen in der Natur, fernab des üblichen Campingplatz-Trubels, aber dennoch öffentlich genehmigt und mit sanitären Einrichtungen ausgestattet. Die Stellplätze in der Natur sind in der Regel nicht abgegrenzt voneinander und jeder Gast wählt seinen Lieblingsplatz selbst aus. Die Naturcampingplätze liegen in der Regel in unberührter Natur und auch abseits der Touristen-Hochburgen.

Zelten

Zelten ist Campen auf einem Campingplatz mit einem Zelt. Naturcampen beinhaltet das Wohnen in einem Zelt oder einem Wohnwagen, also einem Campingfahrzeug. Zelten ist folglich eine Art des Campens.

Fazit

In den letzten Jahren ist eine Fülle von neuen Camping-Arten entstanden. Da kann der Urlauber freischwebend, nur von Bäumen gehalten über dem Abgrund nächtigen, in Fässern oder in Baumhäusern, in Tipis oder in Hängematten. Der letzte Kick für Abenteurer und eine Einnahmequelle für die Betreiber sind diese Übernachtungsmöglichkeiten gewiss, aber sind sie zugleich etwas für die Seele, zur Erholung? Muss es tatsächlich immer lauter, höher und schneller gehen? Naturcamping hingegen passt sich der Natur an, fordert sie nicht heraus, schmiegt sich an die örtlichen Gegebenheiten und sorgt auf diese Weise nicht selten für ein neues Bewusstsein der Camper. Naturcamping bedeutet, sich behutsam in der Natur zu bewegen und dennoch Spaß zu haben. Naturcamping ist eine umweltbewusste Alternative zum ungebremsten Konsum des Hotel-Tourismus.

Jenny

Redaktionsmitglied Jenny: Jenny ist Mutter, Hundezüchterin und begeisterte Camperin. Früher hat sie vor allem gezeltet, doch heute, mit Ihren Kindern, ist sie meist im Wohnmobil unterwegs und hat für die Kinder ein Zelt dabei. Mit vielen Jahren Erfahrung lektoriert und korrigiert Jenny zugelieferte Texte und berichtet zudem über ihre persönlichen Vorlieben ebenso gerne, wie über Neuerscheinungen und besonders beliebte Produkte im Bereich Camping und Outdoor. Hinweis: in dieser Box siehst du, wer den Text korrigiert, lektoriert und für die Veröffentlichung aufbereitet hat. Es muss sich nicht zwingend um den Autor handeln.

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