Ein Pyramidenzelt ist, wie es der Name bereits vermuten lässt, ein Zelt, das in seinem Aufbau an eine Pyramide erinnert. Bei einer Pyramide handelt es sich um einen geometrischen Körper. Die Grundfläche bildet ein Vieleck, die Mantelfläche besteht mindestens drei gleichschenkligen Dreiecken, die sich in einer Spitze treffen.
Wie der geometrische Körper „Pyramide“ hat auch das gleichnamige Zelt eine abgegrenzte Grundfläche, die in aller Regel ein Viereck ist. Die Mittelstange dieses Zeltes bildet an ihrem oberen Ende die Spitze der Pyramide. An diesen höchsten Punkt wird die Zeltplane geführt. Vor allem große Zelte in Pyramidenform werden zur besseren Stabilität zusätzlich an den Seiten mit Seilen und Heringen abgespannt.
Bekannt ist das Pyramidenzelt auch als Tipi (Zelt) oder als Indianerzelt. Im englischen Sprachgebrauch wird es als Mid bezeichnet.
Auf den ersten Blick gleichen die Pyramidenzelte eher einem Tarp als einem Zelt. Bei einem Tarp handelt es sich um eine Plane, die sich nach Belieben aufspannen lässt und eine Art Unterschlupf bildet. Zelte in Pyramidenform bieten allerdings nur eine einzige Möglichkeit des Aufbaus. Darüber hinaus sind sie an allen Seiten geschlossen. Deshalb gehören sie zur Kategorie der Zelte und nicht zu den Tarps.
Wegen einer Öffnung in der Spitze des Pyramidenzeltes ist im Innern ein offenes Feuer möglich. Außerdem ist ein solches Zelt aufgrund seiner Bauweise sehr stabil. Es trotzt selbst starken Winden. Für einen längeren Aufenthalt in der freien Natur ist das Zelt damit wie geschaffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Pyramidenzelt hat einen viereckigen Grundriss und eine Mittelstange für die Zeltplane.
- Wegen seiner Form lässt es sich einfach auf- und abbauen und ist sehr stabil.
- Die Pyramidenzelte gibt es in unterschiedlichen Giroessen.
- Ultra leichte Varianten sind gute Begleiter auf Trekking Touren.
- Die großen Modelle dagegen bieten Platz für bis zu 12 Personen.
Steckbrief Pyramidenzelt
Grundriss
Das Zelt hat einen viereckigen Grundriss. Das kann sowohl ein Quadrat als auch ein Rechteck sein.
Stütze
In der Mitte des Rechtecks befindet sich eine Zeltstange. An dieser Spitze wird / werden die Zeltplane(n) befestigt.
Stabilität
Diese Plane(n) wiederum wird / werden an den vier Ecken des Grundrisses mit der Hilfe von Seilen und Heringen abgespannt. Das verleiht dem Aufbau die notwendige Stabilität auch bei starkem und böigem Wind.
Besonderheit
In der Spitze des Zeltes befindet sich oft ein Fenster. Das sorgt für ausreichende Belüftung des Zeltinneren. Viele Modelle haben darüber hinaus eine Öffnung direkt an ihrer Spitze. Deshalb könnte in den großen pyramidenförmigen Zelten auch ein offenes Feuer brennen. Das ist beim Camping heute jedoch nicht mehr üblich.
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Vorteile Pyramidenzelt
- sehr stabile Konstruktion gegen Wind und Böen
- geeignet für den Winter, da es wegen der Form nur wenig Angriffspunkte für Schnee gibt
- auch sonst sehr guter Schutz vor Witterungseinflüssen
- je nach Ausführung oder Modell bietet es ausreichend Platz im Zeltinneren
- ohne Innenzelt und Boden ist es ausgesprochen leicht
- sehr einfach im Aufbau und im Abbau
Nachteile Pyramidenzelt
- in der Regel sind die großen Modelle sehr hochpreisig
- das Zelt ist nicht freistehend
- die große Innenhöhe bietet das Zelt nur in seiner Mitte
- ein Schutz vor Insekten ist nur mit Innenzelt, einem Boden bzw. mit einem Biwaksack gewährleistet
- ohne Innenzelt gibt es keinen Badewannenboden
Diese beiden Varianten gibt es beim Pyramidenzelt
Zelt mit Bodeneinlage
Verfügt das Zelt über eine integrierte Bodeneinlage, dann ist diese meist fest an die Zeltplane angenäht oder kann dort sicher verankert werden. Der Boden isoliert das Zelt von unten und hält so die Kälte zurück. Außerdem schützt er vor Bodenfeuchtigkeit und gegen eindringendes Regenwasser.
Vorteil der integrierten Bodeneinlage: Isoliert und schützt vor Witterung und Kleintieren.
Nachteil der integrierten Bodeneinlage: Macht das Zelt beim Transport schwerer und sorgt für ein größeres Packmaß.
Zelt ohne Bodeneinlage
Ein Zelt ohne einen integrierten Boden eignet sich vor allem für den Einsatz in warmen Jahreszeiten und Gegenden. Um bei großer Hitze die Durchlüftung im Zelt zu verbessern, kann ein Pyramidenzelt ohne integrierten Boden etwas höher abgespannt werden.
Auf diese Weise wird der Spalt zwischen der Zeltwand und dem Boden größer. So kann mehr Luft in das Innere des Zeltes gelangen. Der Luftaustausch funktioniert damit besser.
In kalten Gegenden muss ein Pyramidenzelt ohne integrierten Boden zusätzlich von unten isoliert werden. Dafür bietet sich Ergänzung der Kauf einer extra Bodenmatte an. Nachträglich in das Zelt eingelegt, schützt diese Matte vor Feuchtigkeit und Kleinsttieren.
Vorteil ohne integrierte Bodeneinlage: Gute Lüftung, leichter Transport, geringes Packmaß.
Nachteil der integrierten Bodeneinlage: Kein ausreichender Schutz vor Witterung und Kleintieren.
Für die bessere Isolation und dem Einsatz in kalten Wochen oder Gegenden kann ein mit einem sogenannten „Nest“ versehen werden. Das sind ein zusätzlicher Boden und ein Innenzelt. Die meisten Hersteller bieten zu ihren Pyramidenzelten das passende Nest an.
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Besondere Kriterien für die richtige Wahl eines Pyramidenzeltes
Wichtiges Maß: Wasserdichtigkeit
Die vollkommene Wasserdichtigkeit als entscheidendes Kaufkriterium gilt nicht nur für die Bodenmatte. Auch die Zelthaut muss Regenwasser oder Schnee in ausreichendem Maß zurückhalten können.
Ob das Pyramidenzelt wirklich wasserdicht ist, zeigt der Blick auf die Wassersäule. Diese Maßeinheit gibt den höchsten Wasserdruck an, den der Zeltstoff zu verkrafteten in der Lage ist. Je höher sie ist, umso besser schneidet das Zelt bei der Wasserdichtigkeit ab.
Die meisten der Hersteller bezeichnen ihre Zelte schon ab einer Wassersäule von 1.300 mm als wasserdicht. Dieser Wert ist unter Umständen zu gering und reicht in feuchten Gegenden oder in den kälteren Jahreszeiten nicht aus.
Wirklich als wasserdicht gilt ein Zelt, wenn die Außenhaut mindestens eine Wassersäule von 2.000 mm hat. Für den Zeltboden sollte die Wassersäule sogar bei mehr als 3.000 mm liegen.
Gute Möglichkeiten der Durchlüftung: Fenster und Netze
Besonders im Sommer und in ohnehin heißen Regionen wird es in einem Pyramidenzelt sehr schnell stickig. Auch ein solches Zelt sollte deshalb am besten über ein bis zwei Fenster verfügen.
Zusätzlich können diese Fenster – abhängig von der Reiseregion – mit Moskitonetzen gesichert werden.
Anforderungen an die Wetterbeständigkeit von Pyramidenzelten
Die Zelthülle muss den unterschiedlichen Umwelteinflüssen standhalten können:
Wind
Das pyramidenförmige Zelt braucht eine stabile Abspannung an allen seinen vier Ecken. Dann bleibt es auch bei Wind und starken Böen stehen. Das Zelt selbst ist nicht freistehend.
Regen
Gefertigt sein muss das Pyramidenzelt aus einem wasserdichten Stoff. Das kann sowohl eine Naturfaser als auch eine synthetische Faser oder ein Mischgewebe sein. Entscheidend ist, dass die Zelthaut mit einer hohen Wassersäule ausgestattet ist.
UV-Strahlung
Die meisten der Pyramidenzelte haben auch einen eingebauten UV-Schutz. Die Angaben darüber können in der Produktbeschreibung nachgelesen werden.
Kälte
Ein wichtiges Merkmal der Pyramidenzelte ist die Öffnung in der oberen Mitte der Zeltplane. Diese erlaubt in kälteren Gegenden die Nutzung eines Ofens.
Innenklima
Modelle, die sowohl mit einem Innenzelt als auch mit einem Außenzelt versehen sind, weisen eine gute Belüftung auf. Darüber hinaus punkten sie mit einem guten Raumklima. Das trifft vor allem für Pyramidenzelte aus einer beschichteten Baumwolle zu. Diese Zelte sind insgesamt zwar etwas schwerer. Dafür sind sie aber ausgesprochen UV-beständig. Auf dem Campingplatz können diese Zelte deshalb auch ohne Weiteres in der Sonne stehen.
Alternatives Material
Pyramidenzelte aus einem reißfesten Nylon sind ideal für das Trekking. Bei Nylon handelt es sich um eine Kunstfaser, die ultraleicht und strapazierfähig ist und die schnell trocknet. Für Touren zu Fuß im Gelände eignet sich ein Zelt aus diesem Material hervorragend.
Langlebigkeit
Die Modelle der Pyramidenzelte, die aus Synthetik gefertigt sind, sind robust und gelten als sehr langlebig. Auch Baumwolle, die entsprechend behandelt und beschichtet ist, kann sehr robust sein.
Welche Größe sollte das Pyramidenzelt haben?
Die ideale Größe für ein Pyramidenzelt richtet sich in erster Linie danach, mit wie vielen Personen ein solches Zelt genutzt werden soll. Darüber hinaus ist ausschlaggebend, um das Pyramidenzelt eher als ein gemeinsamer Aufenthaltsraum für eine Familie oder große Gruppe gedacht ist oder ob es zum Schlafen und zum Aufenthalt gleichzeitig dienen soll.
Die größeren Zelte in Pyramidenform bieten den Raum für bis 12 Personen. Der nutzbare Platz hängt auch von der Form des Zeltes ab: Je steiler die Zeltwände sind, desto besser ist die Nutzung des Raumes. Nachteil: Dadurch, dass das Zelt eine Zeltstange in der Mitte hat, ist die gesamte Grundfläche nicht komplett frei nutzbar, sondern etwas eingeschränkt.
Gewicht
Kleinere Pyramidenzelte aus einem Kunststoff, wie etwa aus Nylon, sind sehr leicht. Die großen Modelle für bis zu 12 Personen bringen dagegen Unabhängigkeit vom verwendeten Material einiges Gewicht auf die Waage. Das gilt vor allem, wenn sie noch mit einem Boden ausgestattet sind. Solche Modelle sind allerdings ohnehin nicht für eine Trekkingtour gedacht, sondern eher für längere Standzeiten.
Tipps für den richtigen Umgang mit einem Pyramidenzelt
Beim Camping und auf Trekkingtouren kommen verschiedene Modelle zum Einsatz. Schwerere Ausführungen mit einer großen Grundfläche und einem integrierten Boden eignen sich gut für den Campingurlaub mit Freunden und Familie. Kleine, ultraleichte Modelle sind optimal für den kurzen Ausflug, für Wanderungen und beim Trekking.
Unabhängig vom Einsatz sollte der Eingang des Zeltes immer in Richtung Osten ausgerichtet sein. Meist kommt der Wind aus einer westlichen Richtung. Deshalb ist diese Ausrichtung für ein Zelt in Form einer Pyramide, das nur einen Eingang hat, die bessere Wahl.
Ist das Pyramidenzelt dagegen falsch ausgerichtet, kann es der starke Wind unter Umständen stark aufblasen. Dadurch kann das Zelt seine Stabilität verlieren. Im schlimmsten aller Fälle lockert der Wind die Heringe oder reißt sie sogar aus dem Boden heraus, so dass sie das Zelt beschädigen.
Mit einem isolierenden „Nest“ versehen bietet das Pyramidenzelt gleich viel mehr Flexibilität. Je nach Ort und Witterung schützt es so den Nutzer vor Feuchtigkeit von unten und Kälte von außen. In einer Gegend mit vielen Zecken oder Mücken schirmt es den Innenraum ebenfalls viel besser ab.
Ein mitgeführtes „Nest“ wirkt allerdings nachteilig auf das Gewicht und auf das Packmaß. Auf der langen Wanderung oder auf Radtouren ist die Mitnahme einer solchen schützenden Ausrüstung deshalb weniger geeignet.
Beim Trekking lässt sich noch mehr an Gewicht sparen, wenn auf die Mitnahme von Zeltstangen verzichtet wird. Bei einigen, vor allem kleineren Modellen dieser Zelte lassen sich die Stangen auch durch mitgeführte Trekkingstöcke ersetzen. Dafür sollte das Pyramidenzelt allerdings mit den entsprechenden Halterungen für Stöcke ausgestattet sein.
In Gegenden mit häufig wechselndem Wetter oder in kühlen Jahreszeiten wie Herbst und Winter empfehlen sich Pyramidenzelte mit etwas steileren Wänden. Hier lagern sich Wasser oder Schnee schlechter ab.
Fazit
Das Pyramidenzelt lässt sich beim Camping, auf Wanderungen oder beim Trekking recht vielseitig einsetzen. Ein Zelt mit dieser Bauweise eignet sich sowohl für den Sommer als auch für den Winter. Es empfiehlt sich für die Einzelnutzung, für Paare, für Familien oder sogar für kleine Gruppen.
Die großen Modelle der Pyramidenzelte bieten bis zu zwölf Personen Platz. Der Grundriss ist groß genug, um Mehrere Schlafplätze abzutrennen. Das mach es möglich, dass einzelnen Personen eine Art Privatsphäre haben.
Gruppen und Familien, die das Pyramidenzelt im Campingurlaub nutzen, sollten auf eine gewisse Stehhöhe achten. Gegeben ist diese in der Regel ab einer Seitenwandhöhe von 100 Zentimetern. Dann eignet sich ein Pyramidenzelt nicht nur als Schlafzelt, sondern auch als Aufenthaltszelt.