Ratgeber: Zelt flicken leicht gemacht

Ein Zelt muss einiges aushalten können. Wind, Wetter und die Zeit setzen der Plane zu und machen sie anfällig für kleine Löcher oder größere Risse. Dabei lässt sich ein Schaden am Zelt bis zu einer bestimmten Größe auch gut selbst flicken. Gerade bei großen Zelten lohnt sich eine Reparatur fast immer. Sie kostet auf jeden Fall weniger als der Neukauf. Das Flicken eines Zeltes ist in der Regel kein großes Problem, wenn sich der Schaden in Grenzen hält. Hilfreich sind Reparatursets. Sie enthalten alles, was für die Reparatur im DIY Verfahren notwendig ist. Gerade bei Outdoor-Trips zählt ein solches Set zu den wichtigsten Begleitern.

Das Wichtigste in Kürze

  • Risse und Löcher in Zelten lassen sich sehr oft von eigener Hand ausbessern.
  • Geeignet sind unter anderem Reparatursets mit speziellen Klebern, aber einfach auch Nadel und Faden.
  • Welche Methode für die Reparatur die bessere ist, hängt vom Material der Zeltplane ab.
  • Alle Reparatur-Utensilien und die Flicken müssen exakt zur Plane passen.

Notset für die Vorsorge

Ein Reparaturset für den Fall eines kleineren bis mittleren Schadens sollten Besitzer von Zelten möglichst immer zur Hand haben. Ganz einfach lässt sich ein solches handliches Notset auch selbst zusammenstellen. Es besteht aus ein paar passende Flicken für die Planen, möglichst in diversen Größen, und einem geeigneten Kleber. Ist das Zelt öfter in Gebrauch, sind die wichtigsten Sachen damit gleich zur Hand.

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Klebeband als Übergangslösung

Zeigt sich akut ein Riss im Zelt und ist kein brauchbares Material für die Reparatur zur Hand, lassen sich Leck oder Spalt auch notdürftig abdecken. Dafür eignet sich festes Klebeband bestens. Natürlich ist diese Art von Zeltreparatur eine Übergangslösung. Sie ist schnell ausgeführt, aber nicht sonderlich stabil. Außerdem kann Klebeband Rückstände hinterlassen. Vorsicht ist also geboten, damit die Plane nicht unansehnlich wird.

Zeltplanen reparieren: Das Material

Zunächst heißt es, herauszufinden, aus welchem Material das Zelt ist. In der Regel handelt es sich um verschiedene Nylon-Gewebe. Einige Zeltplanen sind aber auch aus Polyester gefertigt. Darüber hinaus werden Zeltplanen zusätzlich mit einer Beschichtung überzogen.
Weist die Zeltplane eine Polyurethan-Beschichtung (kurz: PU-Beschichtung) auf, empfiehlt sich ein spezieller Reparaturkleber. Damit wird ein Flicken über den Riss oder das Loch geklebt. Danach halten Zelt inklusive reparierter Stelle erneut starken Belastungen stand.
Handelt es sich bei der Plane um ein Material mit Silikonbeschichtung, ist ein Nahtdichter das Mittel der Wahl. Bei mit Silikon beschichteten Zelten kann es allerdings besser sein, Risse gleich mit Nähten zu reparieren.
Flicken und Zeltplane sollten unbedingt die gleiche Gewebestruktur haben. Dann hält der Flicken auch dauerhaft auf der Plane. Außerdem sollte das Material der Flicken nicht starr sein. Eine gewisse Elastizität sorgt dafür, dass aufgesetzte Flicken den Auf- und Abbauten des Zelts lange durchhalten.
Damit die Flicken an der reparierten Stelle nicht porös werden und Wasser durchlassen, sollten sie nicht zuletzt UV-beständig sein.

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Leicht zu behandeln: Kleine Löcher

Löcher bis zu wenigen Millimetern Durchmesser lassen sich am einfachsten reparieren. Es ist oft noch nicht einmal notwendig, einen Flicken aufzusetzen. Die betroffene Stelle wird einfach nur gereinigt und bei Bedarf eingefettet. Gut geeignet sind für diese Prozedur Alkoholtupfer aus der Apotheke oder aus der Drogerie. Auf die gut getrocknete Stelle und das Loch kommt der Reparaturkleber. Ist er trocknen, ist damit auch der Schaden bereits behoben.

Etwas mehr Aufwand: Größere Löcher flicken

Ein wenig mehr Aufwand erfordern größere Löcher. Sie lassen sich nicht so einfach mit einem Tropfen Reparaturkleber abdichten. Eingesetzt werden muss hier auf jeden Fall ein passender Flicken.
Zunächst wird die beschädigte Stelle gereinigt und entfettet. Danach sollte das Gewebe rund um Loch oder Riss für eine kurze Zeit gut abtrocknen.
Bis dahin wird der Flicken für die Reparatur zugeschnitten. Er muss später das Loch und zusätzlich drei Zentimeter rund herum gut bedecken. Die Zeltplane wird flach auf einen ebenen Untergrund oder auf den Boden gelegt. Dort dürfen sich keine spitzen Gegenstände befinden.
Rund um das Loch wird nun an der Außenseite der Plane mit einem Pinsel der Kleber aufgetragen. Auch auf den Flicken gehört eine Schicht Kleber. Nicht zu sparsam pinseln, denn sowohl Kleber als auch Flicken müssen nicht nur Riss oder Loch zuverlässig kitten. Die reparierte Stelle muss auch Temperaturschwankungen standhalten und Auf- und Abbau des Zelts für lange Zeit überstehen.
Der Flicken wird über die beschädigte Stelle gelegt und glattgestrichen. Danach sollte diese gut trocknen. Bis zu 24 Stunden Ruhe sind angezeigt, damit sich die Teile zuverlässig miteinander verbinden. Um sicherzugehen, dass nach der Reparatur die Plane wieder vollkommen dicht ist, kann auch ein weiterer Flicken auf die gleiche Art auf der Innenseite angebracht werden.

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Risse und große Löcher wirkungsvoll reparieren

Risse werden nicht geklebt, sondern am besten genäht. Das verhindert, dass die mit der Zeit weiter einreißen. Auch hier gilt es, auf das Material zu achten. Ist das Zelt mit Silikon beschichtet worden, müssen neben Rissen am besten auch Löcher genäht werden. Kleber für Silikonbeschichtungen sind nämlich nicht sehr belastbar.
Die betroffene Stelle wird ebenfalls gereinigt und entfettet. Danach folgt das Nähen. Dafür eignen sich auf der Campingtour hervorragend eine größere Nadel sowie ein stärkerer Faden, zum Beispiel aus Segelgarn. Daheim kann eine Nähmaschine zum Einsatz kommen. Hier empfiehlt sich ein kräftigeres Modell, die etwa auch Leder nähen kann.
Ist der Riss mit einer Naht geschlossen worden, muss die Naht zusätzlich abgedichtet werden. Ein spezieller Nahtdichter versiegelt den genähten Riss. Er wird in einem dünnen Film aufgetragen und über die Naht hinaus verstrichen. Danach muss der Nahtdichter vollständig austrocknen.

Eine neue Öse anbringen

Reißt eine Öse aus und geht verloren, dann ist auch das kein großes Problem. Ösen an einer Zeltplane lassen sich austauschen. Zu diesem Zweck gibt es ebenfalls spezielle Reparatursets. Sie enthalten neben passende Ösen auch das notwendige Werkzeug.
Eine neue Öse sollte nicht an der ausgerissenen Stelle eingesetzt werden. Der Riss dort könnte zu groß sein. In eine besser geeignete Stelle für die Öse wird ein Loch gestanzt, das geht ganz einfach mit einem Locheisen und einem Hammer.
Die Öse besteht aus zwei Teilen: einer Niete und einem Rind. Die Niete wird von der Unterseite durch das Loch in der Plane geschoben. Auf der oberen Seite der Zeltplane kommt der Ring direkt auf die Niete. Dann wird der Schlagbolzen unter die Niete platziert, der Schlagstift kommt in die Ring-Öffnung. Mit ein paar Mal kräftigen Hammer-Schlägen auf den Bolzen verklemmen sich die Niete und der Ring wirksam ineinander.

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Wartung und Pflege schützen wirkungsvoll

Zelte sind großen Belastungen ausgesetzt. Um das Risiko von Schäden zu minimieren, sollten sie sorgfältig behandelt werden.
Ein Zelt sollte regelmäßig und vor allem gründlich gereinigt werden. Das schont das Material. Ein aggressiver oder scharfer Reiniger verbietet sich. Ungeeignete Substanzen schaden dem Stoff von Zelten mehr als sie der Sauberkeit nutzen.
Bei Unwettern mit Regen und Stürmen wird ein Zelt am besten abgebaut. Wenn der Wind an der Plane reißt, entstehen schnell lange Risse, die sich in Eigenregie oft nur mit Mühe reparieren lassen.
Ein Zelt sollte niemals noch feucht eingepackt werden. So bildet sich schnell Schimmel, der die Plane des Zelts nachhaltig beschädigen kann. Nicht zuletzt sollte man ein Zelt immer gut geschützt lagern. Dann ist auch die Plane sicher vor Schädlingen.

Fazit

Risse und Löcher lassen sich an Zelten auf Dauer nicht wirksam vermeiden. Dauerhafte Belastungen der Plane führen nach einiger Zeit zu Schäden. Dann ist eine Reparatur angezeigt. Nicht immer muss dafür sofort ein teurer Fachmann ran. Viele kleinere Schäden lassen sich selbst, quasi im DIY-Verfahren, beseitigen. Dafür gibt es spezielle Sets, die man sich aber auch aus den einzelnen Teilen selbst zusammenstellen kann. Auf Campingtour lohnt es sich, diese Sets mitzunehmen. Dann sind Camper vor Überraschungen gefeit.

 

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Jenny

Redaktionsmitglied Jenny: Jenny ist Mutter, Hundezüchterin und begeisterte Camperin. Früher hat sie vor allem gezeltet, doch heute, mit Ihren Kindern, ist sie meist im Wohnmobil unterwegs und hat für die Kinder ein Zelt dabei. Mit vielen Jahren Erfahrung lektoriert und korrigiert Jenny zugelieferte Texte und berichtet zudem über ihre persönlichen Vorlieben ebenso gerne, wie über Neuerscheinungen und besonders beliebte Produkte im Bereich Camping und Outdoor. Hinweis: in dieser Box siehst du, wer den Text korrigiert, lektoriert und für die Veröffentlichung aufbereitet hat. Es muss sich nicht zwingend um den Autor handeln.

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